Teilnahme DMP

Teilnahme am DMP („Disease Management Programm“)

Das Disease-Management-Programm ist ein besonderes Programm zur Behandlung von chronisch kranken Patienten, welches gemeinsam von Ärzten und den gesetzlichen Krankenkassen entwickelt wurde.  Das Programm ist speziell für Patienten mit einer chronischer Bronchitis, einem Asthma bronchiale, einer koronaren Herzkrankheit oder einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus Typ I und II) gedacht. Sie vereinbaren mit dem Arzt die Teilnahme an einem oder mehrere Programme (z.B. DMP-Zuckererkrankung und DMP chronische Bronchitis). Im Rahmen der Programme werden Sie sich regelmäßig bei Ihrem Hausarzt oder beim Spezialisten vorstellen (z.B. mindestens einmal im Quartal) und es erfolgen speziell auf Ihre Krankheit abgestimmte Untersuchungen. So können Veränderungen frühzeitig erkannt, behandelt und die Therapie optimiert werden, bevor Spätfolgen eintreten.

Inhalte des DMP:
-    Information und Beratungsgespräch
-    Schulungsprogramme (Zuckererkrankung, Lungenerkrankung, Bluthochdruck)
-    Kontrolluntersuchungen
-    Auswertung und Dokumentation

Aufgaben des Arztes:
-    Koordinierung des Behandlungsplanes mit dem Patienten
-    Beratung, Information und Schulung
-    Evidenzbasierte Therapie
-    Kontrolluntersuchungen
-    Überweisung zum Facharzt

Aufgaben des Patienten:
-    aktive Mitwirkung in der Therapie, Lebensstiländerung
-    Teilnahme an Schulungen
-    Einhaltung der Kontrolluntersuchung


DMP - Diabetes mellitus Typ I
Dieses Programm wird nur vom Diabetologen angeboten.


DMP - Diabetes mellitus Typ II
 
In Deutschland leiden aktuell circa 5 Millionen Menschen an einer Zuckererkrankung. Die Zahl der erkrankten Patienten wird in den nächsten Jahren deutlich steigen. Betroffen sind nicht nur ältere Patienten, sondern mittlerweile auch viele junge Patienten. Ursache sind u.a. die Änderung des Lebensstiles, Bewegungsmangel und das daraus resultierende Übergewicht. Es treten immer mehr Folgeerkrankungen bzw. Begleiterkrankungen auf. Damit stellt die Zuckererkrankung  einen hohen Kostenfaktor im Gesundheitswesen dar.
Entscheidend in der Therapie sind die frühzeitige Diagnosestellung, die Änderung des Lebensstiles und die rechtzeitige, gezielte Therapie. Hier wirken die Programme unterstützend.



Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (= COPD)

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist eine Erkrankung der Lunge, die durch chronisch entzündete und verengte Atemwege verursacht wird. Oft ist die COPD eine  Folgeerkrankung der chronischen Bronchitis. Gefördert wird die Erkrankung durch einen anhaltenden Nikotinkonsum (ca. 90 Prozent der betroffenen Patienten sind Raucher). Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine gestörte übermäßige Schleimproduktion und nachfolgend durch eine Zerstörung der Flimmerhärchen und des Schutzfilmes der kleinen Lungenbläschen. Durch diese Veränderungen kommt es zu einer Überblähung der Lunge. Die Sauerstoffaufnahme ist gestört. Die Patienten klagen über Atemnot und Leistungsschwäche, welche durch die mangelnde Versorgung des Körpers mit Sauerstoff verursacht werden.
Ziel in der Behandlung ist es, ein Fortschreiten zu verhindern. Neben der optimalen Therapieeinstellung mit verschiedenen Medikamenten zur Inhalation gehören auch die Programme zur Raucherentwöhnung und der dauerhafte Nikotinverzicht. Hier wirken die Programme unterstützend.


Asthma bronchiale

Allergisches Asthma
Das allergischen Asthma wird durch sehr unterschiedliche Noxen ausgelöst z.B. Tierhaare, Hausstaubmilben, Nahrungsmittel, verschiedene Medikamente o.ä. und betrifft oft junge Patienten. In einigen Fällen ist das allergische Asthma auch mit anderen Erkrankungen assoziiert, z.B. atopischen Erkrankungen wie die Neurodermitis.

Nichtallergisches Asthma
Die Ursachen des nichtallergischen Asthma sind schwer zu benennen und können sehr vielfältig sein. Hier spielen viele verschieden Auslöser eine Rolle, z.B. Unverträglichkeiten von Stoffen, Medikamenten, auch seelische oder berufliche Belastungen oder verschiedene Umweltbelastungen o.ä..

Das Asthma bronchiale gehört in Deutschland mit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindes- und Erwachsenenalter. Die Patienten leiden unter einer anfallsartigen Kurzatmigkeit mit Husten und akuter Atemnot. Durch eine optimale Therapieeinstellung soll erreicht werde, dass die Anfallshäufigkeit drastisch reduziert wird. Durch die Teilnahme an dem Programm werden eine regelmäßige Therapiekontrolle und eine entsprechende Anpassung der Medikamentendosis gewährleistet. Somit wird eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten erreicht.


Koronare Herzerkrankung (KHK)


Die Koronare Herzerkrankung ist eine akute oder chronische Durchblutungsstörung der  Herzkranzgefäße. Nachfolgend tritt eine Minderdurchblutung (Ischämie) des Herzmuskels auf. Ursache der Verengung der Gefäße sind Ablagerung von Gefäßkalk (chronisch), Ablagerung von Blutfetten und Bindegewebsteilchen an der Gefäßinnenwand oder Verstopfung durch Blutgerinsel (akut). Durch die Veränderung an der Gefäßwand wird der Blutfluss im inneren des Gefäßes behindert oder sogar gestoppt und es tritt eine Minderversorgung des Herzmuskels durch Sauerstoff und Substratmangel auf. Nachfolgend treten die typischen Symptome wie Brustenge, Schmerzen in der Herzgegend (Angina pectoris), Luftnot und Angst auf. Bei kurzfristigen Beschwerden spricht man von einem Angina pectoris Anfall. Länger anhaltende Beschwerden können zu einem Herzinfarkt führen und unbehandelt im Extremfall auch zu einem plötzlichen Kollaps oder Herztod.  

Begünstigende Risikofaktoren:
Genetische Veranlagungen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Geschlecht (Männer > Frauen, erst nach der Menopause ansteigendes Risiko)
Ungesunde Ernährungsgewohnheiten
Mangelnde Bewegung
Übergewicht
Rauchen / Alkohol
Erhöhte Blutdruck- und Cholesterinwerte
Diabetes mellitus
Rheuma

In Deutschland gilt die koronare Herzerkrankung mittlerweile als Volkskrankheit. Entscheidend ist die frühzeitige Diagnosestellung und Intervention, um ein Fortschreiten und den Herzinfarkt zu verhindern. Entscheidend in der Behandlung der koronaren Herzerkrankung sind die Reduktion der Risikofaktoren und damit eine Verbesserung der Lebensqualität. Hier wirkt das Programm unterstützend.
 


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